Heißhunger kann jeden treffen

Was für ein herrlicher Duft umschmeichelt unsere Nase in der Fußgängerzone. Das Gemüse und Obst leuchtet in herrlichen Farben. Da packt uns auf einmal unbewußt der Drang dem Duft zu folgen und die leckere Speise zu kaufen.

Hungerattacken im Alltag erkennen

Die Thematik Ernährung ist weit komplexer als der Einzelne vielleicht erwartet. Dementsprechend vielfältig sind die Ursachen für Hungerattacken oder Heißhunger. Gehen wir erst auf die Ursachen ein. Danach besprechen wir entsprechende Lösungsvorschläge.

Zunächst sollte unterschieden werden zwischen regelmäßigen Hungerattacken und Heißhunger in bestimmten Situationen oder zu unregelmäßigen Zeitpunkten.

Hungerattacken in bestimmten Situationen

Gehen wir als erstes auf Heißhunger in bestimmten Situationen ein. Jeder kennt diese Situationen aus seiner Vergangenheit. Wir gehen auf einen Jahrmarkt, befinden uns in der Fußgängerzone oder beim Einkauf.

Bei all diese Situationen werden bei uns Reize aus einer gewaltigen Anzahl am Reizüberflutung ausgelöst. Diese Reizauslösung erfolgt über unsere Sinnesorgane Augen, Nase und Mund.

 

Nehmen wir folgendes Beispiel:

In vielen Fußgängerzonen befinden sich neben den normalen Geschäften auch Restaurants und Fastfood Lokale. Vor allem letztere Gruppe bieten einen Straßenverkauf an, wo neben der geöffneten Eingangstür auch eine Schaufläche mit Auslagen plaziert ist.

Auf diese Weise wird versucht mit zwei Reizen unsere Aufmerksamkeit zu erhalten. Zum einen bekommen unsere Augen Sinneseindrücke zu den leckeren zubereiteten Speisen vermittelt. Gleichzeitig nimmt unsere Nase den herrlichen Duft der Speisen auf.

Schon packt uns das Verlangen, unseren Reizen nachzugeben.

Treffen diese Anreize auf bereits vorhandene positive Eindrücke aus unserer Vergangenheit, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir zu der Quelle dieser Sinneseindrücke gehen und unseren Reizen erliegen, die entsprechende Speise verzehren zu wollen.

Dieser Prozeß erfolgt unbewusst.

Dadurch, dass unsere Sinnesorgane bereits kleinste Mengen auf einer entsprechenden Distanz registrieren können, wundern wir uns, dass wir "plötzlich" vor der betreffenden Signalquellen stehen. Der anschließende Kaufprozeß der Speise ist jetzt nur noch ein Folgeprozeß.

Heißhunger im Supermarkt

Ähnlich zu der Situation in der Fußgängerzonen verhält es sich auch auf dem Jahrmarkt oder beim Einkauf im Supermarkt. Im Supermarkt wird weniger der Geruchsinn stimuliert – eine Ausnahme sind temporäre Promotion mit Lebensmitteln.

Hier wird mit vielen Farben und Lichteffekten gearbeitet, um die visuellen Reize zu stimulieren. Diese Technik wird vor allem im Obst- und Gemüsebereich, sowie bei Fleisch- und Wurstwaren eingesetzt. Durch das entsprechende Licht erscheinen die Farben der Produkte viel kräftiger und leuchtender, als es im normalen Licht es der Fall wäre.

 

Durch die veränderte Farbgebung, werden wir letztlich angeregt ein entsprechendes Produkt häufiger zu kaufen.

In einigen Märkten wird auch bereits mit weiteren Techniken gearbeitet. So werden künstliche Duftstoffe lokal in die Luft gesprüht oder leise Musik abgespielt. Hierdurch werden die anderen Sinnesorgane ebenfalls stimuliert.1 2

So wird in unserem Körper Wohlfühlgefühl ausgelöst. Der Einkauf wird in ein Erlebnis umgewandelt.

Eine ebenso bekannte Situation ist der Besuch in einem Restaurant selbst. Hier wird das bestehende Hungergefühl durch das reichen von Brot oder anderen Appetitanregern gesteigert.

Wege aus der Einkaufsfalle

Anhand dieser Beispiele wird bereits deutlich, wie wir tagtäglich durch unsere Umwelt manipuliert werden.

Natürlich sind diese Wege der Manipulation legitim. Nur so kann der Anbieter seinen Umsatz aufrecht erhalten oder besser, diesen noch steigern.

 

Doch vor allem Menschen mit Übergewicht oder einem Kaufzwang werden hier noch mehr angeregt. für diese Zielgruppe ist es wichtig, sich dieser Reizsignale bewußt zu werden.

So sollten betroffene Menschen nicht mit einem leeren Magen einkaufen gehen. Durch vorherige Speisen ist ein Sättigungsgefühl eingetreten, welches dem Körper signalisiert, weniger auf entsprechende Kaufreize zu reagieren.

Wer oft ungewünschte Produkte kauft oder in der Regel im Allgemeinen zu viel für die wirklich benötigte weitere Verwendung kauft, kann mit einer weiteren Methode sich ein wenig schützen.

Bevor Sie in den Supermarkt gehen, schreiben Sie sich - auch wenn es altmodisch klingt - eine Einkaufsliste. Es ist gleichgültig ob Sie diese auf Papier oder einem elektronischen Gerät eintragen. Wichtig ist, dass Sie nur die Artikel kaufen, die Sie laut der Liste wirklich benötigen.

Es gibt noch viele weitere Methoden, die Ihnen weiter helfen. Der erste Schritt ist jedoch, sich seiner Reize bewusst zu werden. So entscheiden Sie wieder selbst, was Sie benötigen.


Quellen
1 Sinnvoll Sinne stimulieren
2 Ganzheitlich Sinne stimulieren (Pdf)
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