Essen will gelernt sein

Jedes Lebewesen muß täglich Nahrung aufnehmen. In modernen Zeiten hat der Mensch das richtige Essen verlernt. Die Folge sind Nährstoffmangel durch unzureichende Verarbeitung von Nährstoffen in den Speisen. Ernährung beginnt im Mund und nicht erst im Magen.

5 Gründe warum die Verdauung im Mund beginnt

Wie die Verdauung im Mund bereits beginnt, ist nicht für jeden verständlich. Nicht alles was wir essen, wird von unserem Körper verwertet. Ein Teil der Nahrung wird einfach wieder ausgeschieden. Es ist daher wichtig darauf zu achten, wie die Nahrung richtig im Mund bereits aufgenommen wird.

Der für unseren Körper nutzbare Teil der Nahrung, muss von unserem Körper umgewandelt werden. Hierzu setzt unser Körper unterschiedliche Mittel wie Enzyme, niedriger PH-Wert und Säure für die Verdauung ein.

Warum die Verdauung im Mund beginnt

Im dem Artikel 'Die Verdauung beim Menschen einfach erklärt' sind wir auf die Verdauung des Menschen im Allgemeinen eingegangen. Nun wollen wir uns mehr im Detail mit den einzelnen Schritten der Verdauung beschäftigen.

Hierbei macht es keinen Unterschied, welche Nahrung wir zu uns nehmen. Gleichgültig ob es sich um feste oder flüssige Nahrung handelt. Unabhängig ob es sich um Fingerfoot, Fastfood, Snacks oder gesunde Nahrung handelt, wir nehmen im Normalfall unsere Nahrung mit dem Mund auf.

 

Damit ist der Mund das erste Verdauungsorgan im Verdauungssystem. Die Verdauung im Mund beginnt mit der Aufnahme der Nahrung. Das hier an anschließende Verdauungsorgan ist der Magen.

Funktion der Zähne bei der Verdauung

Jedes Lebewesen hat ein auf die Nahrung angepasstes Gebiss. Damit die Verdauung im Mund zunächst beginnen kann, muss die Nahrung zerkleinert werden. Beim Menschen werden die für die Verdauung wichtigen Zähne in Schneidezahn und Backenzahn unterteilt. Bei fester Nahrung muß ein Teil der Nahrung vom Rest der Nahrung durch die Schneidezähne getrennt werden.

Anschließend wird die aufgenommene Nahrung im Mund verteilt. Hierbei kommt die Nahrung im Mund zunächst mit den vorderen Backenzähnen in Berührung. Diese sorgen mit einer kleinen Kaufläche für das Zerkleinern und Zermahlen von der Nahrung. Danach breitet sich der zerkleinerte Speisebrei zu den hinteren Backenzähnen aus. Diese sorgen letztlich mit der großen Kaufläche für ein noch besseres Zermahlen der Nahrungsteile.

Verdauung is eine Kombination von mechanischen und chemischen Prozessen. Als Beispiel schlucken wir ein Saatgut oder kleines Ei. Die meisten Nährstoffe befinden sich jedoch im Inneren unter der Schale. Im späteren Verlauf der Verdauung kann der Körper die Schale nicht auflösen. Die Nährstoffe können daher beim Saatgut vom Körper nicht aufgenommen werden.

Gesunde Zähne sind wichtig für eine reichhaltige Nahrungsaufnahme

Damit wird auch deutlich, warum gesunde vollständige Zähne für den gesamten Körper wichtig sind. Fehlende oder beschädigte Zähne können zu einer Mangelernährung1 führen.

 

Zum einen kann die Nahrung nicht mehr vollständig zermahlen werden, zum anderen läßt die Kaukraft nach. Des weiteren wird die vielfältige Auswahl an gesunden Nahrungsmitteln eingeschränkt. Ein Beispiel hierfür ist der Verzehr eines Apfels ohne deren Schale oder Nüssen. Viele der wertvollen Vitamine befinden sich jedoch in der Schale.

Speichel sorgt für den ersten Schritt der Verdauung im Mund

Neben der mechanischen Verdauung im Mund, gibt es noch die enzymatische Verdauung. Diese erfolgt mit Hilfe des Speichels. Bestimmt haben Sie schon einmal versucht (fast) trockene Nahrung zu schlucken. Der Körper realisiert dieses durch entsprechende Sensoren. Als Folge kann ein Hustenreiz ausgelöst werden.

Durch eine entsprechende Erkrankung, wie dem Sjögren-Syndrom2, wird durch den Körper zu wenig Speichel produziert. Anhand dieses Beispiels wird deutlich, der Speichel hat verschiedene Funktionen bei der Verdauung im Mund. Eine Funktion ist die Ummantelung des Speisebreis durch den Speichel.

Durch diese Ummantelung kann der Speisebrei in Verbindung mit der peristaltischen (nach unten zusammenziehende) Bewegung in der Speiseröhre zum nächsten Organ, dem Magen, transportiert werden.

Erstes Enzym findet seinen Einsatz

Der Speichel wird durch den gleichnamigen Speichelreflex3 ausgelöst. Dieser Reflex, ist ein unbedingter Reflex. Der Speichelreflex wird bereits durch das Sehen von Nahrung ausgelöst. Durch das ständige zerkleinern und zermahlen beim Kauprozess, werden die Geschmacksstoffe der Nahrung besser frei. Dies regt den weiteren Speichelfluss an.

 

Im Speichel enthalten ist das Enzym α-Amylase. Dieses Enzym sorgt für die Aufspaltung komplexer Kohlenhydrate in kleinere Bausteine. Der Geschmack der Nahrung wird hierdurch süßlicher. Auch Gewürze wie Pfeffer, Chili, Curry, Paprika oder Senf können den Speichelfluss erhöhen. Durch die Zermahlung und Ummantelung der Nahrung wird ein wichtiger Schritt im Vorgang bei der Verdauung im Mund vorgenommen.

Gutes Kauen vereinfacht die weitere Verarbeitung

In der heutigen Zeit haben viele Menschen nicht mehr oder nehmen sich nicht genügend Zeit für eine ausgedehnte Mahlzeit. Jedoch ist eine gründliche Zerkleinerung der Nahrung wichtig für die weitere Verarbeitung der Nahrung. Als Richtwert werden hier häufig 30 Kauvorgänge genannt.4 5

Wie bereits erläutert, wird durch den Kauvorgang mehr Speichelflüssigkeit produziert. Hierdurch kann der Speisebrei im weiteren Verlauf besser weiter verdaut werden. Ebenso läßt sich der Speisebrei besser schlucke.

Aufgrund mangelnder Zeit bei der Zermahlung, wird der fehlende Speichelfluß durch ergänzende Getränke ausgeglichen. Eine einfache Lösung, die bei falschen Getränken eher ungesund ist.

Wird ein Verdauungsprozess nur begrenzt vorgenommen, können die folgenden Verdauungsprozesse weniger Nährstoffe aus der Nahrung herauslösen. Zudem hat dies Auswirkungen auf einen besseren Insulinhaushalt. Die Blutzucker- und Insulinwerte lagen bei längeren Kauvorgängen niedriger.

Wer abnehmen will braucht Geduld

Für Menschen die Abnehmen möchten ist diese Vorgehensweise ebenfalls wichtig. Für eine Mahlzeit sollte sich jeder 20 – 30 Minuten Zeit lassen. Das Sättigungsgefühl wird in unserem Gehirn erst nach 15 – 20 Minuten ausgelöst.

Wer schnell ist nimmt daher viel mehr Nahrung auf, als es nötig wäre. Abhängig von der aufgenommenen Nahrung werden so unnötige Fettreserven im Körper angelegt. Die Folge kann eine Gewichtszunahme sein.

Abschließend sollte noch darauf hingewiesen werden, gutes Kauen bezieht sich nicht nur auf feste Nahrung. Wer gerne (Grüne) Smoothies oder Rohkostsäfte trinkt, sollte auch diese kauen. Viele lassen damit die essentielle Aufspaltung der Nährstoffe bei der Verdauung im Mund außer acht. So werden viele Nährstoffe wieder unberücksichtigt vom Körper ausgeschieden.

Ob das dem Zweck eines gesunden grünen Smoothies Rechnung trägt, muß jeder für sich selbst entscheiden. Für jeden sollte jetzt deutlich sein, warum die Verdauung im Mund beginnt und wie unser Eßverhalten für eine gute Verdauung angepasst sein sollte.


Quellen
1 Kaustörungen
2 Sjögren-Syndrom
3 Speichelreflex
4 Warum gründliches Kauen so wichtig ist
5 Warum man langsam essen sollte und wie man es schafft
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